86 m² Internationalismus

Menschenmenge bei der Eröffnung des Interbüros
Knapp 100 Menschen feierten am 20. März 2022 die Eröffnung des Interbüros in der Genter Straße 60.
Ein Bericht vom Interbüro Wedding
Internationale Solidarität ist heute nötiger denn je, da die drängenden sozialen und ökologischen Probleme der Welt auch im 21. Jahrhundert weiter ungelöst bleiben. Was oft fehlt, sind Räume und Strukturen, in denen wir der Solidarität wieder mehr Leben einhauchen können. Das neu eröffnete InterBüro in der Genter Straße möchte genau hier ansetzen. Über das Projekt sollen dauerhafte Beziehungen zu fortschrittlichen Bewegungen, Organisationen und Menschen weltweit geknüpft werden. Dazu gehört für uns: Den Austausch durch internationale Brigaden zu stärken, Solidaritätsaktionen zu organisieren, Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit zu leisten und damit eine Basis für einen zeitgemäßen Internationalismus aufzubauen. Die Idee zu dem Projekt wurde von den Gruppen Interbrigadas und Hände weg vom Wedding angestoßen, und nach fast einem Jahr Planungszeit nun tatsächlich verwirklicht: am 20. März 2022 fand die Eröffnungsfeier statt, bei der knapp 100 Menschen die frisch renovierten Räumlichkeiten des InterBüros bewundern konnten. Im Rahmen der Veranstaltung wurde das Projekt, sowie einige der daran beteiligten Gruppen vorgestellt: Interbrigadas mit den Projektbereichen Kuba und Andalusien, die Initiative Postkom sowie das Offene antifaschistische und antirassistische Netzwerk. Neben Austausch, Infos, Fotopräsentationen und dem Verkauf von Soliprodukten gab es auch eine Versteigerung eines Gemäldes des 2017 verstorbenen Künstler Freddy Filete. 

Nur spärlich bei der Eröffnungsfeier vertreten war der Projektbereich Kuba von Interbrigadas, der sich zu der Zeit auf Brigade befand. Dieser unterstützt seit 2021 den Aufbau eines soziokulturellen, kommunalen und internationalistischen Zentrums in Viñales auf Kuba. Die Brigaden, die der Projektbereich organisiert, helfen dabei mit, in Deutschland Sach- und Finanzspenden zu akquirieren, und führen in Kuba mit den Genoss*innen vor Ort praktische Aufbauarbeit durch. Bei der Brigade im März/April 2022 wurde die Brigadeunterkunft in dem Kulturzentrum renoviert, Böden des Multifunktionsortes gegossen, die Werkstatt weiter ausgestattet und 40 Fruchtbäume auf einem Permakulturgrundstück gepflanzt. Letztere sollen in Zukunft den Kaffee und die Früchte liefern, die im Café des Projektes verkauft werden. Der Bau des Cafés ist übrigens auch der nächste Bauabschnitt der Brigade im Juli/August 2022. Den Projektbereich Kuba könnt ihr unterstützen, indem ihr bei der Brigade mitmacht oder Materialien spendet.
 
Doch das ist nicht die einzige Beteiligungsmöglichkeit am InterBüro! Die Räumlichkeiten können für Treffen, Veranstaltungen und vieles mehr genutzt werden. Sowohl Gruppen als auch interessierte Einzelpersonen können Teil des InterBüros werden. Wenn ihr Interesse habt, euch einzubringen, kontaktiert uns gerne. So können wir zusammen herausfinden, welche gemeinsamen Interessen und Perspektiven wir im Rahmen des InterBüros entwickeln können. Bis wir das Problem mit dem Kapitalismus gelöst haben, bleibt außerdem die Frage der Finanzierung. Um die Miete und sonstigen laufenden Kosten des Büros dauerhaft zu stemmen, freuen wir uns über Fördermitgliedschaften und Einzelspenden. Außerdem könnt ihr im InterBüro regelmäßig Soli-Produkte wie zapatistischen Kaffee und genossenschaftliches Olivenöl erwerben. Nur mit eurer Unterstützung können wir diesen Raum unabhängig und nachhaltig gestalten!

 


Interesse geweckt? Mehr Infos findet ihr auf Interbuero.org, und auf Twitter und Instagram. Anfragen könnt ihr an info[at]interbuero.org richten, hier geht es zur Spendenkampagne.

Dieser Gastbeitrag erschien in der PLUMPE #10 (Juli 2022)