Nach der Zwangsräumung

25 Jahre lebte Daniel im Wedding, bis er Anfang 2020 aus seiner Wohnung zwangsgeräumt wurde. Wir sind seitdem regelmäßig mit ihm in Kontakt. Hier berichten wir, wie sich sein Leben seitdem verändert hat.

Ein Bericht vom Mieter*innennetzwerk »Mietenwahnsinn Nord«

Seit der Zwangsräumung vor über zwei Jahren wohnt Daniel nun in einem 8.5qm großen Zimmer in einer Wohnungslosenunterkunft in Schöneberg. Zwischen Tür, Bett und Tisch gibt es nur einen schmalen Durchgang. Die Möbel sind in die Jahre gekommen, die Räume sind renovierungsbedürftig und werden nur selten vom Heimbetreiber gereinigt. Die Toilette, Dusche, Küche und Waschmaschine werden von allen Hausbewohner:innen geteilt. Internet gibt es nicht.

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Leerstand zu Wohnraum

Anfang diesen Jahres hat die Mieter*inneninitative aus Wedding und Moabit „Mietenwahnsinn Nord“ eine Leerstandskampagne gestartet. Im Interview mit der PLUMPE Redaktion stellen sie die Kampagne vor. 

Ihr macht eine Kampagne zum Thema Leerstand, worum geht es euch dabei?

Das Ziel der Kampagne ist Leerstand und Zweckentfremdung im Norden Berlins zu beseitigen und in demokratische Kontrolle zu überführen. Es kann nicht sein, dass Wohnungen leer stehen oder über AirBnB vermietet werden, während es kaum noch bezahlbaren Wohnraum gibt. Das ist ein Skandal! „Leerstand zu Wohnraum“ weiterlesen

Proteste zum Vorkaufsrecht im Wedding: Viel gekämpft, etwas gewonnen

Thema– In diesem Sommer ging die Skjerven Group GmbH im Berliner Norden auf Einkaufstour. Das Unternehmen ist vor allem auf die Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen spezialisiert und besitzt bundesweit mehrere tausend Wohnungen. Insgesamt 13 Gebäude landeten dieses Mal im Einkaufskorb, alle liegen in Milieuschutzgebieten.

Als die Bewohner*innen der von Skjerven gekauften Häuser von dem Kauf erfahren, organisieren sie sich und versuchen, den Bezirk zur Ausübung des Vorkaufsrechts zu bewegen. Es folgen mehrere Kundgebungen, ein offener Brief an die Berliner Politik und eine ganze Menge Öffentlichkeit.

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Zwangsräumung in die Wohnungslosigkeit

Interview– Kein Ende des Mietenwahnsinn in Sicht.

Daniel, du wurdest im Februar 2020 aus deiner Wohnung zwangsgeräumt. Wie kam es dazu?

Nach 36 Jahren wurde ich aus meiner Mietwohnung in der Transvaalstr. 20 zwangsgeräumt. Seit 2004 waren die Öfen in der Wohnung kaputt, die Wasserstränge zu meiner Wohnung aus Blei und das Wasser dadurch kein Trinkwasser. Auf Anzeige dieser und weiterer Mängel hat der Vermieter D. Zunker nicht reagiert. Daher sah ich mich gezwungen die Miete zu reduzieren, was ich 2005 um 100 Prozent tat. Die Mietminderung wurde vom Eigentümer erst 2017 juristisch angegangen. Mit fragwürdigen Aussagen wurde Ende 2018 dann der Räumungstitel erwirkt. Wegen Falschaussage habe ich eine Strafanzeige gegen Zunker gestellt.

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