Die Elite deckelt – Was soll der Mietendeckel?

Thema– Die Verabschiedung der Eckpunkte für den sog. Mietendeckel Mitte Juni hat für einigen Wirbel gesorgt. Schaut man sich die Reaktionen einiger Akteur*innen und Nutznießer*innen der Immobilienwirtschaft an, werden scheinbar die richtigen Leute nervös: Angefangen beim unsäglichen «Mietencountdown» der Haus und Grund, einem Lobbyverband der Immobilienwirtschaft, bis zu den immer wiederkehrenden und komplett deplatzierten Planwirtschaft/Kommunismus-Vergleichen aus Reihen der CDU und AfD. Aber auch wenn eine solche kollektive Schnappatmung amüsant sein kann, ist der Mietendeckel für uns kein Grund zum Feiern.
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Helfen ist einfach!

Untragbar! Alltag im Wedding…

Thema–Ein Interview mit Leon von der Berliner Obdachlosenhilfe e.V.

Die 2013 von ehemals obdachlosen Menschen gegründete Berliner Obdachlosenhilfe hatte zu Beginn des Do-It-Yourself-Projekts noch keinen Raum. Sie trafen sich im Flur einer WG und es wurde zusammen gekocht. Das änderte sich im Laufe der Zeit und mittlerweile ist sie aus der Buttmannstraße in die Lynarstraße 38 gezogen, da sie dort neue Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt bekommen hat. Das Hilfsangebot sollte von Anfang an so niedrigschwellig wie möglich sein: «Zum einen für Helfer*innen und zum anderen für die Gäste. Alle Leute können zu uns kommen und sofort mithelfen», so Leon von der Berliner Obdachlosenhilfe. «Viele Leute kommen einfach nur zum quatschen vorbei und schmieren ein Brot.
Genauso ist es für unsere Gäste, wir fragen nicht nach, ob die Menschen obdachlos sind, welche Staatsangehörigkeit sie haben oder irgendetwas anderes.» Mittwochs, samstags und sonntags wird in der Lynarstraße gekocht und gegen 18:00 Uhr fahren sie dann zu unterschiedlichen Orten in Berlin und verteilen Essen und Kleidung. Dazu gehören der Leopoldplatz, Alexanderplatz, Kottbusser Tor und der Hansaplatz.

«Es geht darum, dass die Leute verstehen, dass Obdachlosigkeit und prekäre Lebenssituationen nicht einfach so passieren»

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Berliner Krankenfabriken – Krankgespart für ein gesundes Plus

Titelthema- Gesundheit kostet Geld! Es drängt sich der Eindruck auf, dass die Gesundheitsversorgung – streng profitorientiert statt Grundrecht – eine Ware ist. Trotz der strengen organisatorischen Trennung der verschiedenen Bereiche des Gesundheitswesens herrscht auch hier ein täglicher Konkurrenzdruck auf Betriebe und Angestellte.

Natürlich sehnen wir uns nach einem schnellen, möglichst stressfreien, günstigen und erfolgreichen Ende der Behandlung: Gesund wollen wir schließlich werden und es am besten bleiben! Doch ob unter diesen Bedingungen die notwendige Pflege und Behandlung optimal und zufriedenstellend für uns Patient*innen organisiert werden kann, steht zur Debatte. Wenn selbst ein landeseigener Betrieb im Gesundheitsbereich, wie die Charité, vom Berliner Senat unter Sparzwang gesetzt wird, sollten wir aufhorchen und uns fragen, welcher Logik hier unsere Grundversorgung zum Opfer fällt und wer als Erste*r dadurch erkrankt.

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