Die Corona–Pandemie trifft uns alle gleich? Nein! – Wie unter einem Mikroskop, wird die Ungerechtigkeit in dieser Gesellschaft sichtbar. Einige müssen seit Beginn der Pandemie deutlich mehr und mit unzureichendem Gesundheitsschutz arbeiten. Andere sind in Kurzarbeit, fürchten als Selbstständige um ihr Einkommen oder haben ihren Job gleich ganz verloren.
Auf der anderen Seite stehen all die Unternehmen, die ihren Aktionär*innen dicke Boni auszahlen, während sie gleichzeitig staatliche Hilfen einstreichen und ihre Mitarbeiter*innen in Kurzarbeit schicken.
Auch die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie machen vor den Türen der Werkshallen und Großraumbüros halt. Nur widerwillig setzt die Regierung nun verpflichtende Tests und „die Möglichkeit zum Homeoffice“ durch. Einen echten Lockdown gibt es nur da, wo unsere Freizeit eingeschränkt wird. Die Botschaft ist deutlich: es wird alles getan, um die Wirtschaft mit der größten Lobby am Laufen zu halten – um die Gesundheit von uns Arbeiter*innen geht es dabei schon lange nicht mehr.
Deshalb blicken wir in dieser Ausgabe darauf, wie es während der Corona–Pandemie um die Arbeitssituation von Menschen im Wedding bestellt ist.
Immer wieder wird die wichtige Rolle der Arbeiter*innen in Pflegeberufen betont. Doch besser bezahlt werden sie deswegen lange nicht! Wir sprachen mit Organisator*innen des Walk of Care über den Arbeitsalltag im Gesundheitswesen.
Viele Menschen haben durch die Pandemie ihren Job verloren. Die steigenden Kosten des täglichen Bedarfs können durch Hartz IV jedoch kaum gedeckt werden. Dazu sprachen wir mit der Weddinger Erwerbsloseninitiative BASTA.
Bei den Maßnahmen des Bundes zur Rettung der „Wirtschaft“ werden viele kleine Betriebe und ganze Wirtschaftszweige – wie die Gastro- und Kulturwirtschaftnicht mitgedacht. Dabei müssen viele von ihnen seit über einem Jahr geschlossen bleiben. Daher freagen wir, wie es den Kneipen im Wedding gerade geht.
Mit dem Theater X in Moabit haben wir darüber gesprochen, wie sie dennoch Kultur und Politik auf die Straße bringen, wie sie es schaffen marginalisierte Blicke auf das System zu öffnen und über Theater als „Selbst-Empowerment von der Klasse für die Klasse“.