Sport und Kultur– Viele Sportstätten und Vereine haben eine lange Traditionen in Berliner Kiezen. Fussball als Massensport z.B. war und ist ein gesellschaftlicher Bereich, der weiterhin eine starke Anziehung auf viele Menschen hat. Kein Wunder also, dass auch politische Ideen im Sport auf verschiedene Art und Weise ihren Ausdruck fanden.
Mit der Entstehung der organisierten Arbeiter*innenbewegung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bildete sich auch eine proletarische Sportbewegung heraus. Die sogenannten Sozialistengesetzen (1879 – 1890) unter der Reichskanzlerschaft Otto von Bismarcks wirkten sich auf sozialdemokratisch gesinnte Sportler*innen aus, die aus dem bürgerlichen Deutschen Turnerbund (TB) oft ausgeschlossen wurden. Erst nach dem Fall der Sondergesetze konnten Sozialist*innen eigene Sportvereine und -bünde gründen, wie 1893 den Arbeiter-Turnbund (ATB) in Gera in Thüringen. Die staatliche Repression gegen die Arbeitersportbewegung, die als Gegenströmung zum Patriotismus betrachtet wurde, hielt weiter an. Dennoch bekamen proletarische Vereine immer mehr Zulauf durch klassenbewußte sportbegeisterte Arbeiter*innen. „Die Anfänge des proletarischen Sports“ weiterlesen